Hubert Hans Ritter wurde am 17.03.1886 in Nürnberg geboren und starb am 25.05.1967 in München. Er war ein deutscher Architekt, Stadtplaner und Baubeamter. Hubert Ritter stammte väterlicherseits aus einer Nürnberger Künstlerfamilie und zog 1888 nach München. Ritter studierte Architektur an der Technischen Hochschule München. Direkt nach dem Studium arbeitete er an der Planung von Festhalle und Erweiterung des Kurhauses Wiesbaden. Nach Genehmigung der Obersten Baubehörde durfte er neben seiner mittlerweile aufgenommenen Amtstätigkeit als Baurat ein Privatbüro eröffnen. Dort führte er Ende 1910 seinen ersten großen Auftrag in München aus, einen Bebauungsplan. Anschließend arbeitete er im Kreisbaureferat bei der Regierung von Oberbayern.
Von 1913 bis 1924 war er als Stadtbaumeister in der kommunalen Hochbauverwaltung der Stadt Köln tätig und war mit dem Umbau des Kölner Rathauses beauftragt. Im Januar 1923 erfolgte Ritters Ernennung zum Baurat auf Lebenszeit. Ritter bewarb sich um die gerade ausgeschriebenen Stellen je eines Stadtbaurates in Nürnberg und in Leipzig. Da Leipzig zuerst reagierte, stellte er sich dort vor und trat schließlich am 21. November 1924 seinen Dienst in Leipzig an. Zu seinen ersten Aufgaben gehörte die Erstellung eines Generalbebauungsplanes. Kurz vor dem Ende von Ritters Wahlperiode im November 1930 verlangten SPD, KPD und NSDAP die Ausschreibung der Stadtbauratsstelle, und es kam überraschend zu einer Hetzkampagne seitens der NSDAP und der SPD gegen ihn. Er wurde nicht wiedergewählt. So stieg er 1931 als freischaffender Architekt in den Krankenhausbau ein. Sein erster freier Auftrag war die Fertigstellung des Neubaus des Leipziger St. Elisabeth-Krankenhauses. Das Schulgebäude in der Ratzelstraße 26 kann auf eine lange Tradition als Schulstandort zurückblicken.
Zur Zeit seiner Errichtung war es ein sehr fortschrittlicher Schulbau mit zwei integrierten Sporthallen. Auch eine Schwimmhalle soll in dem Gebäudekomplex integriert gewesen sein. Mit der Fertigstellung stand den Leipzigern eine der modernsten, besonders kinderfreundlich geplanten Volksschulen zur Verfügung.
Das Areal ist bis zum Jahr 2008 als Mittelschule genutzt worden und bis 2012 für rund 1,5 Jahre als Interimsstandort für das Kant-Gymnasium.
Im Anschluss wurde das Gelände für mehrere Millionen saniert und öffnete seinen Türen pünktlich für die neuen Klassen des Schuljahres 2018/2019.